Neuauflage des umfangreichen und übersichtlichen RSS-Reader mit Feedly- und Feedbin-Anbindung
Reeder gehörte zu den unangefochtenden Marktführern unter den RSS-Apps für iOS. Nach dem Tod von Google Reader hat Entwickler Silvio Rizzi mit Reeder 2 einen kostenpflichtigen Nachfolger mit Unterstützung für Feedbin, Feedly, Fever, Feed Wrangler und Readability auf den Markt gebracht. Auch lokal gespeicherte RSS-Sammlungen unterstützt Reeder 2.
Umfangreicher RSS-Reader - optimiert für iPhone und iPad
Das erste, was bei Reeder 2 auffällt, ist das neue, flache und elegante Design. Die bereits zuvor sehr elegante Oberfläche ersetzt eine dunkle, klare Struktur. Selbst Nutzer mit hunderten von Feeds und Ordnern finden sich so schnell zurecht. Artikel für einen Feed oder Ordner stellt Reeder 2 wie gewohnt in einer langen Liste von Überschriften da. So verschafft man sich schnell einen Überblick zu allen Neuigkeiten im Web.
Ein Clou ist die neue Navigation. Nicht mehr Pfeile und Knöpfe dienen der Steuerung. Eine umfangreiche Gestensteuerung ergänzt die normalen Bedienelemente und macht das Lesen mit Reeder 2 zu einem Vergnügen. Insbesondere auf dem iPhone zahlt sich die durchdachte Gestensteuerung aus: Die App bedient man mühelos mit einer Hand.
Automatischer Offline-Modus
Ein eingebautes Caching speichert standardmäßig alle RSS-Feeds inklusive Bildern lokal auf dem Gerät. Dadurch stehen dem Nutzer Artikel auch zur Verfügung, wenn man keine Internetverbindung mehr hat. Der Nachteil: Die Synchronisation dauert extrem lange und die App benötigt sehr viel Speicherplatz. In unserem Test hat die Synchronisation von gut 6.500 Artikeln nahezu zwei Stunden gedauert und am Ende 750 MB Speicherplatz beansprucht.
Unbegrenzte Anzahl von Einstellungen
Reeder 2 wäre allerdings nicht Reeder 2, wenn es hierzu keine Einstellung gäbe. Das Umfangreiche Einstellungen-Menü ist neben der übersichtlichen RSS-Darstellung das Alleinstellungsmerkmal von Reeder 2.
Bequem einstellen lassen sich die Anzahl der zu synchronisierenden Artikel aus dem Account, das Speichern von Bildern im Cache, die Darstellung von Apps, die Sortier-Reihenfolge. Wie, Wann und Wo Artikel als gelesen markiert werden, ist ebenso Einstellungssache. Die jeweiligen Einstellungen nimmt man allgemein oder für jeden genutzten Account einzeln vor. Damit können auch mehrere Nutzer ein Gerät zum Lesen nutzen.
Kein Auto-Read
Ein eigentlich selbstverständliches Feature für Lese-Apps fehlt Reeder 2 aber: Scrollt man durch die Übersicht der Artikel, markiert Reeder diese nicht automatisch als gelesen. Auch eine Einstellung hierzu fehlt. Erst wenn man einen Artikel auch öffnet, markiert Reeder 2 diesen als gelesen. Was sich zunächst wie ein nicht zu Ende gedachtes Konzept anfühlt, entpuppt sich nach einiger Nutzung allerdings als wohlüberlegtes Feature.
Reeder 2 wendet sich an Profi-Anwender und soll vor allem einen schnellen Überblick zu neuen Nachrichten verschaffen. Möchte man Artikel in der Übersicht dennoch als gelesen markieren, gibt es auch hierzu eine Option: Tippt und hält man auf einen Artikel, kann man anschließend alle Artikel darüber oder darunter als gelesen markieren.
Sonstige Funktionen
Über Twitter oder Facebook, aber auch wichtige Produktivitätswerkzeuge wie Evernote, Instapaper oder die Safari Leseliste teilt man Artikel direkt in der App mit anderen oder speichert sie für später.
Artikel stellt die App automatisch in guter Lesbarkeit dar. Reeder 2 greift hierzu auf eine API von Readability zurück, welche den Inhalt auf Text- und Grafikelemente durchsucht und automatisch lesbar anzeigt. Der Nutzer erhält dadurch auch Zugriff auf die Schriftgröße und passt so die Oberfläche und den Text an die eigenen Ansprüche an.
Reeder 2 läuft als Universal-App auf iPhone und iPad.
Gut gebaute App mit leichten Schwächen bei starker Nutzung
Reeder 2 ist an sich eine sehr gut programmierte App. Sie läuft stabil und schnell. Die Nutzeroberfläche wirkt übersichtlich und die Animationen sind gelungen. Doch auch der RSS-Reader kommt nicht ohne Schwächen aus.
In unserem Test auf einem iPad mini kam es häufig zu zeitverzögerten Reaktionen der App. Auch stürzte die App während der Synchronisation mit unserem Test-Feedly-Account mehrere Male ab. Dafür verantwortlich waren vermutlich die zu Beginn über 40.000 ungelesenen Artikel. Gerade eine App, die sich an Pro-Anwender wendet, sollte jedoch so schnell nicht schlapp machen.
Auch warum Reeder 2 keine eingebaute Suche mitbringt, erschließt sich uns nicht.
Fazit: Gebaut für Vielleser
Reeder 2 wendet sich insbesondere an Vielleser und ist mit 4,49 Euro nicht zu teuer. Mit Ausnahme der kleineren Schwächen für Extrem-Nutzer macht die Integration der wichtigen großen RSS-Anbieter die App auch in einer Post-Google Reader-Welt zukunftstauglich.
Nutzer-Kommentare zu Reeder 2
Haben Sie Reeder 2 ausprobiert? Seien Sie der Erste, der Ihre Meinung hinterlässt!